Anfangs des 20. Jahrhunderts lebte Bruder Valenz Zimmermann im Franziskanerkloster von Moresnet. Hatte er einen Auftrag von seinem Oberen erhalten, zur Verschönerung des Klavarienbergs beizutragen oder war seine Anwesenheit blosser Zufall ? Niemand weiss die Antwort. Der Künstler hatte das Handwerk erlernt, er besass ein echtes Talent und eine künstlerische Gabe. Zufällig wohnte er hier, als der Kalvarienberg gebaut wurde.
Valenz Zimmermann entwarf ein Werk persönlicher Inspiration. Er machte Projekte und Pläne, zeichnete Skizzen und schnitt Modelle in Metallmatten, formte Rosetten und andere Motive. Er ging mit einer bemerkenswerten Fingerfertigkeit und improvisierten Gerätschaften zu Werk. Seine Sorgfältigkeit war extrem, allein für den Löwen der 4. Station brauchte er 8 Tage.
Erwähnen wir an dieser Stelle Herrn Lousberg aus Gemmenich, der drei Jahre lang Lehrling bei diesem Künstler war.
Ein anderer Ur-Moresneter arbeitete neben und unter Anleitung von Valenz Zimmermann : Gérard Paulus, in Moresnet am 15-9-1885 geboren.
Ein Brief der in letzter Minute vor den Flammen bewahrt wurde, entpuppte sich als sein Lehrvertrag an der Seite des Künstlers vom 5-9-1901 bis zum 20-9-1905. Als man 1899 mit den Erdarbeiten des Kalvarienbergs begann, war Paulus unter den Arbeitern. Als Prüfungsstück fertigte er das schmiedeeiserne Ausgangstor des Kalvarienbergs, sowie die Gitter der 14. Station.
Nach Abschluss seiner Lehre verbrachte er einige Jahre in Köln. 1913 heiratete er Joséphine Malmendier aus Moresnet. Er war an der ersten Bauphase des Viadukts beteiligt, sowie an dessen Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg.
Er führte sein Kunsthandwerk in einem Eigenbau-Atelier weiter. Er realisierte einen Auftrag für die Kirche von Henri-Chapelle : 6 mit Rosen, Efeu und Lilien verzierte Kronleuchter. Er fertigte mehrere Rahmen für Gemälde und Spiegel, die noch im Besitz seiner 9 Kinder sind. Er ruht seit dem 24-5-1965 auf dem Friedhof von Moresnet.
Sein Bruder, François Paulus, war ebenfalls Lehrling in derselben Mannschaft.